Die Pik-Karten

sml

Ist euch schon aufgefallen, dass in die Furcht des Weisen Teil 1 Elodin und Manet die selbe Frage stellen?

Manet fragt es in einer Situation, in der Kvothe beim Karten spielen durch seine Gedanken abgelenkt ist:

Von derlei Gedanken abgelenkt, spielte ich schlecht, und wie verloren die vierte Partie in Folge.
Manet funkelte mich an, während er die Karten zum Mischen zusammenraffte. "Hier ist schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf deine Zulassungsprüfung." Er hob eine Hand und streckte drei Finger aus. "Sagen wir mal, du hast drei Pik-Karten auf der Hand, und fünf Pik-Karten wurden schon ausgespielt." Er hob die andere Hand, alle Finger gespreizt. "Wie viele Pik-Karten macht das zusammen?" Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Lass dir ruhig Zeit."
Hier gehen dann alle darüber hinweg.

Und Elodin fragt das selbe bei der Zulassungsprüfung:

Elodin schenkte mir ein wissendes Grinsen, und mit einem Mal wurde ich von der Furcht gepackt, er könnte meine Beteiligung an dem verraten, was er an diesem Morgen in Hemmes Gemächern angerichtet hatte.
Doch stattdessen hob er mit dramatischer Geste drei Finger. "Du hast drei Pikkarten auf der Hand" sagte er. "Und fünf Pikkarten wurden bereits ausgespielt." Er spreizte die Hand und sah mich mit ernstem Blick an. "Wie viele Pikkarten macht das?" "Acht", sagte ich.

Gibt es bei Rothfuss solche Zufälle ohne Grund? Das hat doch bestimmt irgendwas zu bedeuten! Oder was meint ihr?
Seitenzahlen kann ich leider nicht dazuschreiben, ich hab nur das Hörbuch und bei Google Books stehen irgendwie keine Seitenzahlen dabei..

🙂

Gaja

bin ich auch vor kurzem drüber gestolpert. Ich glaube ja nicht so sehr an Zufälle in dieser Reihe. Es könnte eine fährte sein, oder eine falsche fährte, oder eine richtige fährte, die zu einem falschen ergebnis führt.
Warum also pik? Pik heißt auf englisch spade, was wiederum auch als spaten übersetzt werden kann. To call a spade a spade heißt übersetzt soviel wie "die Dinge beim Namen nennen" was ich in dem Kontext recht lustig finde.
Also wie stecken Manet und Elodin unter einer Decke? Das ist glaube ich die bislang unausgesprochene Frage.

Binhier

Hm was glaubt ihr wie viele Leute bei Chemie und Mathe nen Span abbekommen.
Und was glaubt ihr wie viele es bei Namenskunde sind?
Da haben wir schon denk ich die Antwort.
Er war ein Namenskundler und hat viele von Elodins Weisheiten verstanden bevor er in die Bibliothek ist.

Gaja

Aber Manet ist doch Handwerker... Er hat soweit wir wissen mir der Bibliothek nicht viel zu tun und auch nicht mit Namenskunde. Sonst wäre er doch Wahrscheinlich mal zum Relar befördert worden, oder nicht?
Ich glaube du verwechselst Manet mit Puppet. Der war/ist Namenskundig, da bin ich mir auch ziemlich sicher.
Aber mal abgesehen davon, dürfte Manet Elodin noch aus dessen ersten Tagen an der Universität kennen. Vielleicht sind die beiden sogar befreundet und wir wissen überhaupt nichts davon. Ich bin mir jedenfals relativ sicher, dass hier ein Hinweis versteckt ist. Nur welcher genau ist die Frage...

Binhier

Da hast du wohl recht sry 😃
ja hab sie vertauscht aber dann zur echten Frage:
Ich denke was wir übersehen ist Manet's alter.
Manet kann in all den Jahren nicht nur im Handwerkszentrum gewesen sein.
Ich denke ebenfalls dass es fest steht dass der Rang eines Schülers Elodin nicht wirklich interessiert, sondern er ganz eigene Kriterien hat und sind Handwerker nicht prädestiniert für die Namenskunde?
Sie verbringen Ewigkeiten mit ihren Werksstoffen und der Untersuchung ihrer Eigenschaften zur Anwendung in neuen Experimenten.
Und dabei setzen sie sich immer einer nicht geringen Gefahr aus, was nach Elodin die Wahrscheinlichkeit die dinge klar zu "sehen" erhöht.
Mich würde es also wundern, wenn Manet nicht mindestens den Namen des Eisens kennt.

Gaja

[quote='Lissy link' pid='85' dateline='1423428950']
@ Bilbo: Ich stimme dir zu, daß Manet Elodins Standardfrage imitiert. MIt Namenskunde (wie man erwarten würde) hat das wenig zu tun. Ich denke, daß es eine der unkonventionellen Fragen Elodins ist, mit der er gerne die ewig gleichen stumpfsinnigen Prüfungsfragen, die den ewiggleichen Streß beim Prüfling hervorrufen, etwas auflockern möchte und sich freut, wenn der Prüfling kreativ zu denken beginnt und eine richtige Antwort gibt. In die gleiche Schiene paßt ja die Frage nach den 7 Wörtern, die eine Frau dazu bringt, sich in dich zu verlieben.

Solche spielerische und zugleich weise Figuren wie Elodin und Auryn zu erfinden, das ist der Grund, weshalb ich die Bücher von Patrick Rothfuss liebe.
[/quote]
Auryn kommt doch aus der unendlichen geschichte, nicht?
Und zu den Pik Karten... Er fragt wieviel ist 5+3. Am ehesten glaube ich, dass er Kvothe mag, weil er Hemme so schön aufmischt und ihm deshalb diese Frage stellt. Mit auflockern hat das wenig zu tun, Elodin weiß, dass er nur an der Verhandlung über die Studiengebühren teilnehmen darf, wenn er auch eine Frage stellt.

Bilbo

Leute, ist das euer Ernst?

Mir ist das auch schon aufgefallen, aber mir war gleich zu Beginn klar, dass Manet sich einfach über Kvothe lustig macht, mit der "Pik-Karten-Frage" spielt er bewusst auf Elodins berüchtigten Prüfungsfragen an.

Lissy

@ Bilbo: Ich stimme dir zu, daß Manet Elodins Standardfrage imitiert. MIt Namenskunde (wie man erwarten würde) hat das wenig zu tun. Ich denke, daß es eine der unkonventionellen Fragen Elodins ist, mit der er gerne die ewig gleichen stumpfsinnigen Prüfungsfragen, die den ewiggleichen Streß beim Prüfling hervorrufen, etwas auflockern möchte und sich freut, wenn der Prüfling kreativ zu denken beginnt und eine richtige Antwort gibt. In die gleiche Schiene paßt ja die Frage nach den 7 Wörtern, die eine Frau dazu bringt, sich in dich zu verlieben.

Solche spielerische und zugleich weise Figuren wie Elodin und Auryn zu erfinden, das ist der Grund, weshalb ich die Bücher von Patrick Rothfuss liebe.

agrippa

Hi, also wird Kvothe nicht, nachdem er den Nahmen des Windes gerufen hat, auf drängen Elodins zum Relar befördert? Laut Elodin bedeutet Relar doch so viel wie "Nahmnenskundiger". Manet kann eben keinen Nahmen und eventuell bleibt er einfach Elir weil er die Ansicht Elodins Teilt, dass nur Nahmneskundige Relar werden sollten. Nur weil Manet keinen Nahmen kann, heist das ja nicht, dass Elodin und er nicht Freunde sein können und sozusagen einer "konservativen" Strömung in der Universität zugehören.

Gaja

Relar bedeutet "Sprechender", nicht Namenskundiger. Dass jemand, nachdem er einen Namen ausgesprochen hat zum Relar befördert wird ist an der Universität gesetz. Elodin drängt nicht, er bürgt.
Aber du hast recht, nur weil Manet keinen Namen kennt, heißt das noch nicht, dass die beiden keine Freunde sein können.
Aber Manet ist deutlich älter als Elodin. Ich schätze, dass Manet schon an der Universität war, als Elodin geboren wurde. Elodin war mit 18 Arkanist, ist dann noch ein paar Jahre als Giller an der Universität geblieben und wurde dann Rektor, blieb es ein Paar Jahre (bis vor fünf Jahren - für mich leider nicht näher logisch erfassbar wie lange genau) und wurde dann ins Refugium gesteckt. Aus dem Refugium ist er dann ausgebrochen, und zwar vor vermutlich gar nicht so langer Zeit (allerhöchstens zwei Jahre schätze ich), wie man den Reaktionen der anderen Meister entnehmen kann, als Elodin plötzlich am Prüfungsgespräch mitwirken möchte. Er ist mindestens ein dutzend Jahre jünger, als die anderen Meister, die in "mittlerem bis hohem Alter" sind, also übersetzt wohl ab 50 Jahren aufwärts. Elodin ist also höchstens Ende 30, wohingegen Manet um die 50 ist. Rein vom Altersunterschied her betrachtet, würde ich nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass die beiden die allerdicksten Kumpels sind, aber logisch ausschließen kann man das nicht.

NameOfNaming

[quote='Gaja link' pid='85' dateline='1413792549']
bin ich auch vor kurzem drüber gestolpert. Ich glaube ja nicht so sehr an Zufälle in dieser Reihe. Es könnte eine fährte sein, oder eine falsche fährte, oder eine richtige fährte, die zu einem falschen ergebnis führt.
Warum also pik? Pik heißt auf englisch spade, was wiederum auch als spaten übersetzt werden kann. To call a spade a spade heißt übersetzt soviel wie "die Dinge beim Namen nennen" was ich in dem Kontext recht lustig finde.
Also wie stecken Manet und Elodin unter einer Decke? Das ist glaube ich die bislang unausgesprochene Frage.
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Hier ist noch ein Punkt, warum hinter den Pik-Karten bestimmt mehr steckt. Könnt ihr euch noch an den Spruch von Arliden erinnern, den Kvothe mehrfach erwähnt: "Nenne stets das Kind beim Namen, Huren aber nenne Damen" ?
Im englischen Oiginal heißt das "Call a spade a spade, but always call a whore a Lady"

Ich glaube auch nicht an Zufälle in dieser Reihe, gerade weil die Karten und dieser Spruch jeweils 2mal erwähnt werden... Hier eine wilde Spekulation: Wörter sollen ja Schatten von Namen sein (Elodin). Die Karten sind vllt eine Möglichkeit, einen ersten Namen zu erkennen und waren eine Möglichkeit der alten Namenskundigen zu überprüfen, ob der angehende E'lir (Sehender) mehr als "gucken" kann. Was hält ihr davon? 🙂